Sonntag, 3. Oktober 2010

Radunfall

Vorgestern hatte ich die zweifelhafte Vergnügen, vor einem Friedhof an der Hattinger Bismarckstraße zur Probe zu liegen. Ich wurde von dem Fahrer eines Transporters »Renault Trafic« böse vom Rad geholt. Er überholte mich, bremste danach abrupt, um rechts in die Einfahrt des Friedhofs einzubiegen. Eine Situation, wie ich sie in ähnlicher Form fast täglich auf der Straße erlebe. Konkret: Der Transporterfahrer nahm mir die Vorfahrt. Ich musste unvermittelt eine Vollbremsung hinlegen. Ich segelte wie in Zeitlupe vorn über den Lenker und knallte auf den Asphalt. Zum Glück kam ich rechtzeitig aus den Klickpedalen. Am Boden liegend und mit den Beinen im Radrahmen verkeilt hätte mir das rechte Hinterrad des Transporters um Haaresbreite den linken Arm platt gewalzt. Es fehlten wenige Zentimeter und mein linker Oberarm wäre ein Matschklumpen. Mit dem Helm touchierte ich das rechte Hinterrad.

Zum Glück beobachtete ein Zeuge den Unfallhergang. Später äußerte er mir gegenüber die Befürchtung, der Transporter würde mir über den Kopf fahren. Er hätte geschrien, gestikuliert, um den Fahrer zu bedeuten, dass er gerade einen Radfahrer – also mich - überrolle.

Natürlich bestritt der Fahrer sein Verkehrsvergehen. Er versuchte mit Unterstützung seiner wie in einer billigen RTL-Show keifenden Beifahrerin, mir eine Fahrlässigkeit zu unterstellen. Nützlich erregt untersuchte er seinen Transporter nach Lackschäden oder Dellen, die ich seinem Fahrzeug bei der Kollision zugefügt haben könnte. Erst die benachrichtigte Polizeistreife wies den Fahrer darauf hin, dass er der Unfallverursacher ist. Daran gäbe es nichts zu deuteln.

Bis auf einige Schrammen an der rechten Kniescheibe ist mir wenig passiert. Einzig meine Handgelenke schmerzen bei Belastungen. Ich tippe auf leichte Verstauchungen, die ich mir beim Aufprall auf den Asphalt zugezogen habe. Wie es um mein Sportgerät bestellt ist, muss jetzt in der Werkstatt geprüft werden.